Der erste Monat

 

Hallo an alle fleißigen Blogleser!

 

 

 

Nun erfahrt ihr also auch endlich mal etwas aus Neuseeland!

 

 

 

Es ist wirklich komisch, wie wenig Zeit man letztendlich zum Blogschreiben findet. Aber nach ca. einem Monat dachte ich mir, dass ich euch mal etwas updaten sollte.

 

Ich sitze gerade in meinem Hostelzimmer in Auckland und genieße die Nähe zu einer Heizung. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: es ist Winter. Und natürlich habe ich die Ehre, in einen außergewöhnlich kalten, windigen und nassen Winter in Neuseeland reinzurasseln, der es sogar, wie mir berichtet wurde, in die deutschen Nachrichten geschafft hat. Eigentlich ist der neuseeländische Winter in den Gefilden, in denen ich mich herumtreibe, nicht schlimm (im Vergleich zu den Wintern Zuhause). Aber alles ist relativ und ich finde es wirklich relativ kalt, wenn man bedenkt, dass es hier nicht üblich ist, eine Heizung im Zimmer zu haben oder isolierte Häuser. Aber zu meinem Glück ist der neuseeländische Winter nicht sehr lang und ich habe schon über die Hälfte geschafft.

 

Alles in allem kann man aber sagen, dass meine Zeit hier bisher recht kalt und verregnet war.

 

Die schöne Seite dieses kalten Aprilwetters ist: es vergeht eigentlich kein Tag ohne Regenbogen!

 

 

 

Nun sollt ihr allerdings nicht glauben, dass ich hier seit einem Monat in Auckland rumsitze und vor mich hinfriere. Ich bin gestern erst nach Auckland zurückgekommen. Meine Reise hat mich bisher auch nach Whangarei und in das malerische Dorf Maungaturoto geführt.

 

 

 

Ich habe nach meiner Ankunft in Neuseeland eine knappe Woche in Auckland verbracht. Trotz etwas wechselhaftem Wetter habe ich kleine Wanderungen gemacht, die Kunstgalerie gesehen, den Zoo besucht und einen Ausflug nach Devonpourt gemacht. Außerdem habe ich bereits in den ersten Tagen nette Menschen kennengelernt und musste so nicht mal alle Touren alleine machen.

 

Mein Hostel in Auckland ist recht klein, sauber und wahrscheinlich für Hostelverhältnisse sehr ruhig. Ich hatte es mir etwas unangenehmer vorgestellt, in einem 5er Zimmer mit fremden Leuten zu schlafen, aber Dank der beschriebenen Umstände ist es eigentlich ganz ok. Auckland ist ein netter Ort um seine Reise zu starten, aber eigentlich ist es wie jede andere große Stadt auch.

 

 

 

Ich habe mich also gefreut, als ich den Bus nach Whangarei bestiegen habe. Die malerische Umgebung versprach auf jeden Fall einen tollen Aufenthalt. Bis wir in die Stadt reingefahren sind.

 

Whangarei ist...groß. Und an regnerischen Tagen im Winter anscheinend nahezu unbewohnt. Es hat den Charme einer amerikanischen Industriestadt. Mit der kleinen Einschränkung, dass ich noch nie in einer amerikanischen Industriestadt war, aber so würde ich sie mir definitiv vorstellen.

 

Ok, das war jetzt erst mal eine kleine Enttäuschung. Das Sahnehäubchen gab es durch meine Unterkunft noch oben drauf. Man möchte ja was erleben, sagte sich die Dana, und buchte spontan ein Bett in einem ehemaligen Gefängnis.

 

Das spezielle an dieser Unterkunft war, davon abgesehen, dass es ein Gefängnis ist, dass es noch nicht ganz aufgehört hat, das zu sein, da die Umwandlungsarbeiten zum Hostel noch nicht vollkommmen abgeschlossen waren. Sprich: Dana hat eine Zelle im Originalzustand bekommen.

 

Wärmequelle? Fehlanzeige! Die dicken Betonmauern haben alles schön ausgekühlt. Schrank? Haken? Regal? Ach wo, das wäre ja gar keine richtige Erfahrung, wenn wir das alles hätten.

 

...

 

Steckose?

 

...

 

Nope.

 

...

 

...

 

...Türschloss?

 

Nein, nicht vorhanden! Den Riegel, welchen man von außen vorschieben kann, haben sie blockiert, damit niemand eingeschlossen werden kann, allerdings gab es auch noch kein Schloss, mit welchem man die Tür von innen verriegeln konnte. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, in dieser Art von Unterkunft zu übernachten, aber es bleibt sehr sicher bei einer einmaligen Erfahrung.

 

 

 

Immerhin muss man sagen, dass das Hostel in ca. 3 Jahren sicherlich sehr hübsch sein wird, denn die bisher fertig hergerichteten Teile, wie z.B. die Bäder und Aufenthaltsräume sind sehr hübsch.

 

Und trotz dieser Umstände hatte ich einige nette Erlebnisse in Whangarei.

 

Ich bin überhaupt erst zu diesem Ort gekommen, weil es eine große Künstlergemeinschaft im Ort gibt. Das Kunstzentrum der Stadt ist sehr groß und steht allen offen. Ich hatte das Glück, sogar einen Kunstworkshop (Art Journaling) abzupassen und an dem ca. dreistündigen Unterricht teilnehmen zu können. Außerdem gab es zwei schöne kleine Wanderungen, eine Kunstgalerie und Einblicke in die Ateliers verschiedener Künstler. An dieser Stelle verweise ich mal auf meinen "Bilder"-Teil in der Navileiste, in dem sich ein Aquarell befindet, welches ich vom ortsansässigen Glasbläser in seinem Atelier gemacht habe.

 

 

Trotzdem war ich am Ende nicht böse, als ich eine Farm gefunden hatte, welche mich für die kommenden anderthalb Wochen aufnehmen wollte. Auf der Bending Tree Donkey Farm im wunderschönen und vor allem verdammt kleinen Örtchen Maungaturoto habe ich eine wundervolle Zeit verbracht. Ich habe täglich 4 Stunden harte Farmarbeit gemacht, wie Eselkacke sammeln, Schafe streicheln und Shrekbabys baseln oder einen alten Babystuhl aufmöbeln und habe dafür ein kuschliges Bettchen und 3 handgekochte Mahlzeiten pro Tag bekommen. Zur Bezeichnung Paradies musste ich etwas zu früh aufstehen und der Regen hat uns auch weiterhin begleitet, aber es war sehr nah dran.

 

 

 

Auf der Farm gab es 5 Esel, 11 Schafe, 6 Kühe, zwei Katzen, einen Ziegenbock und ein paar Enten und Hühner. Obwohl die Zahlen auch nicht mehr aktuell sind. Denn 5min. nach meiner Ankunft in Auckland erblickte auf der Farm ein schwarzes Lämmchen das Licht der Welt. Ich war wirklich sehr enttäuscht. Die ganze Zeit hat man diese überträchtigen Schafe vor sich und dann bekommt man nicht mal eine Geburt zu sehen.. Naja. Das Lämmchen heißt übrigens Dana. Ich muss es irgendwann mal besuchen!

 

Auf jeden Fall...mit zwei kuschligen Kätzchen vor Ort und genug Zeit zum Schreiben, Lesen und Malen habe ich mich wirklich sehr wohl gefühlt und ich wäre wahrscheinlich noch länger geblieben, wenn ich nicht eine Verabredung in Auckland hätte, welche sich nicht verschieben lässt. Morgen treffe ich mich mit meiner japanischen Gastmama Reiko, welche für eine Woche Urlaub nach Neuseeland gekommen ist. Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen und hoffe, dass das Wetter mitspielt.

 

Drückt mir die Daumen!!!

 

 

 

 

Das war's erst mal, ich verspreche euch weiterhin auf dem Laufenden zu halten (vielleicht sogar auch etwas zeitnaher) und wünsche euch weiterhin einen wundervollen Sommer!

 

 

 

Dana

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Kommentare: 4
  • #1

    Bene (Freitag, 04 August 2017 09:28)

    Hey Dana! Du hast ein Patenlamm in Neuseeland! Mach weiter so!!

  • #2

    Felix (Montag, 14 August 2017 10:55)

    Ich habe diesen Eintrag viel zu lange übersehen! Denn er ist toll und es klingt ganz wunderbar. Dass das Lamm schwarz ist passt ja umso besser ;D
    Ich freue mich schon seeeehr auf mehr!

  • #3

    Felix (Montag, 14 August 2017 10:58)

    Und noch zum Stuhl: sehr schön gemacht ^_^

  • #4

    Maria (Donnerstag, 19 April 2018 08:55)

    Hui, ich freue mich schon riesig auf Neuseeland! Deinen Beschreibungen zufolge können wir die Städte allerdings auf ein Minimum reduzieren. Die Landschaft jedenfalls sieht wunderschön aus. Und wer dann auch noch das Glück hat, auf so einer tollen Farm zu landen...