Meine kleine Farm

 

Die gesunde Farmluft lockte mich wieder und auch die Schönheit der Wairarapas, zu denen ich anscheinend immer wieder zurückfinde. Und diesmal ging es so richtig in die Pampa. Nach ca. einer Stunde Fahrt von der letzten Stadt über Landstraßen, die langsam in Schotterstraßen übergehen, bis hin zu abenteuerlichen Flussüberquerungen brauchte es, um die abgeschottete Manahau Farm zu erreichen. Die Farm ist groß. Und damit meine ich GROSS! Von der Sorte: "Siehst du da die dritte Hügelspitze, wo gerade die Sonne drauf scheint? Da gehen wir morgen hin!"

 

Das gesamte Farmgebiet umfasst ca. 9000 acres, was sich auf ca. 36,5 km² beläuft. Und sie ist einfach nur schön. Viele Weiden sind nicht einfach nur abgeholzte Wiesenstücke, sondern steile Hügel mit knorrigen Bäumen und kleine Flussläufe im Tal, in deren steinigen Flussbetten gelbe Wildblumen wachsen. Auf dem großen Gebiet verlaufen sich die tausenden Schafe und Kühe und wenn man sie aufspüren muss, muss man schon ein ganzes Weilchen suchen.

 

 

 

Um in dem hügligen Gelände überhaupt vorwärts zu kommen, wird die Arbeit immer noch auf dem Pferderücken und mit Hunden erledigt. Ganze 10 Hunde helfen beim aufspüren und treiben des Viehs mit und 4 eingerittene Pferde stehen zur Verfügung.

 

 

 

Ich konnte endlich die Chance ergreifen und meine Reitkenntnisse wieder auffrischen. Obwohl ich mir nie zu träumen gewagt habe, dass ich einmal in solch einem rauen Gelände auf die Probe gestellt werden würde.

 

 

Zusätzlich zum Farmalltag mit den Schafen und Kühen floriert in der Gegend außerdem das Imkereigeschäft. Überall wächst Manuka und viele Imker reißen sich um einen Stellpllatz. Auch die Farm hat einige Bienenvölker und so war ich eine ganze Weile damit beschäftigt, Bienenstöcke für die Saison zu putzen.

 

 

Natürlich hat man nicht jeden Tag das volle Farmleben, da manchmal auch einfachere Aufgaben erledigt werden müssen. So verbringt man auch schon mal einen Tag damit, das Haus zu putzen oder den Garten zu jäten. Im Garten wird fleißig Gemüse und Salat angepflanzt, welches dank der anhaltenden Dürre regelmässig Wasser braucht. Die überbleibsel unseres Festschmauses von selbst angepflanzen Sachen und selbst geschlachtetem Schaf, Rind oder Reh gehen an die Hasen und Meerschweinchen oder auch mal an die Hunde. Man kann nicht gerade sagen, dass so ein Farmaufenthalt der Figur recht gut tut. Noch viel weniger, wenn es jeden Tag auch noch einen Nachtisch gibt.

 

 

 

Zu meiner allergrößten Freude habe ich auf der Farm ein paar alte Farbtuben mit Acrylfarbe gefunden, die ich benutzen darf. Und so werden meine Aktivitäten außerdem noch um ein was bereichert: Malen. Ich sitze gerade an einem Bild der Enkelkinder meiner Gastgeber und bin im 7. Himmel, dass ich wieder mit Farbe arbeiten kann (und sie ist auch ganz aufgeregt und erinnert mich täglich daran, dass ich auch noch genug Zeit übrig lasse, um an meinem Bild arbeiten zu können).

 

 

Ich bin anscheinend genau zur richtigen Zeit hier gelandet, in der Kälber markiert und geimpft werden müssen, Lämmer von den Mamas getrennt und verkauft werden und die Mamaschafe geschoren werden müssen. Das heißt, dass ich ein abwechslungsreiches Programm mit viel Arbeit mit den Tieren hatte. Ich habe bei zwei Schär-Sessions mitgeholfen und pünktlich an meinem letzten vollen Farmtag die Nackedeis wieder mit zurückgetrieben und auf der Farm verteilt.

 

 

Dieser Farmaufenthalt bekommt definitiv das Macht-Dana-rundum-glücklich-Zertifikat, und wenn ich nicht durch die Ankunft meines Weihnachtsbesuchs begrenzt werden würde, würde ich sicher noch ein Weilchen länger hier bleiben. Aber so bin ich seit heute zurück in der Zivilisation und am 20. werde ich Cosi und Raoul in Auckland in Empfang nehmen.

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Steffi (Montag, 18 Dezember 2017 09:08)

    Das muss ja eine tolle Farm sein, die das Macht-Dana-rundum-glücklich-Zertifikat hat. Hört sich an nach ursprünglicher Wildwest-Cowboy(sheep)-Idylle. Und es war sogar Zeit zum Malen, super.

  • #2

    Felix (Dienstag, 19 Dezember 2017 19:48)

    Yaaaaay - BRILLIANT!!! ;)
    einfach schön, von der Landschaft bis zum Malen und .. Stabheuschrecken!!! *_* und nicht mal so kleinen, wie es scheint! aber wenn man das mit den Schafen sieht, dann kann ich verstehen wie du so geschafft und wie in einer eigenen Welt gewesen bist ^^

  • #3

    TUGI (Sonntag, 31 Dezember 2017 12:40)

    Die Fotos mit den Pferden sind wundervoll geworden *.* Und ich mag die vielen Schafbilder. Schafe sind toll.
    Das Bild, an dem du arbeitest, wird ja auch wieder genial. Hattest du es noch rechtzeitig fertig bekommen, bevor du gegangen bist? Ich freue mich schon, die endgültige Version zu sehen zu bekommen. Was mich daran erinnert, dass ich auch mal wieder was für deviantart produzieren sollte...

  • #4

    Jan (Dienstag, 09 Januar 2018 21:29)

    Hey Dana!
    Großartig, dass Du so viel schöne und abwechslungsreiche Arbeit auf der Farm hast! Genieß die Zeit!
    Ich beneide Dich um das Wetter!

  • #5

    Katrin (Samstag, 20 Januar 2018 10:57)

    Liebe Dana,
    hab mir endlich mal Zeit genommen um Deine tollen Reiseeindrücke zu lesen...da werd ich neidisch und bekomme Fernweh...
    geniess die Zeit, schön das Du und diese Erlebnisse uns in der Ferne miterleben lässt....

  • #6

    Maria (Montag, 30 April 2018 15:47)

    Diese Farm klingt absolut traumhaft. Mein Favorit ist die Arbeit zu Pferde, was aber sicher anfangs eine Herausforderung ist.
    Das Bild ist übrigens toll geworden! Ich hoffe, Deine Gastgeber haben sich darüber gefreut?