Im Land der hüpfenden Riesenratten Teil 1

 

 

Der Moment war also gekommen, in dem ich Neuseeland verlassen musste und neue Abenteuer auf mich warteten. In den letzten Tagen in Auckland plante ich schon ein bisschen voraus und damit kam dann auch langsam die Vorfreude auf meine nächste Station: Das Land der hüpfenden Riesenratten. Australien!

 

 

 

Der erste Gedanke, den ich bei meiner Ankunft in Australien hatte, war: wo ist all das schöne Grün hin, an das ich mich so gewöhnt hatte? Und als zweites kam die Feststellung, dass es nicht heißt, dass ein Land warm ist, nur weil es irgendwo eine Wüste gibt.

 

 

 

Meine ersten Tage verbrachte ich in Melbourne, wo ich bei einer kostenlosen Stadterkundungstour ein wenig meine Vorurteile gegenüber der Stadt abbauen konnte (einfach nur groß und hässlich wurde zu: hässlich mit ein paar netten Ecken), den ersten Honig meines Lebens kaufte, der mir tatsächlich schmeckte, und ihn dann für 60$ nach Deutschland schickte, im Aquarium die einheimische marine Tierwelt bestaunte und mit einem Aborigines durch den Botanischen Garten lief.

 

 

Nach diesem kurzen ersten Einblick ins städtische Leben ging es auch schon weiter. Noch vor Einbruch des Tageslichts verließ ich mein Hostel und fuhr wieder zum Flughafen, wo mich ein Flieger nach Tasmanien brachte, eine der großen Hauptinsel im Süden vorgelagerten Insel, welche sich selbst nur bedingt zum Land Australien zugehörig zählt. Hier erhoffte ich mir, die spezielle Flora und Fauna der Insel erkunden zu können. Nun, erkunden konnte ich, wenn auch etwas eingeschränkt. Denn öffentliche Verkehrsmittel sucht man auf der Insel vergeblich. Züge gibt es gar nicht, ebensowenig wie ein nutzbares Busnetz. Das hieß für mich, dass ich mich den größten Teil meines Weges mit einer Tour fortbewegen musste.

 

 

Ich verbrachte ca. 3 Tage in der Hauptstadt Tasmaniens, Hobart, wo ich die Stadt erkundete und ein nahe gelegenes Wildschutzzentrum besuchte. Hier konnte ich zum ersten Mal einige der Tierarten sehen, die für mich Australien zu einem attraktiven Ziel machten: Wombats, Schnabeligel, Tasmanische Teufel, Koalas und Kängurus. Die Känguruherde war sogar soweit an Menschen gewöhnt, dass sich die Tiere füttern und streicheln ließen. Natürlich immer mit einer gewaltigen Portion an Respekt, denn diese Hinterläufe will man besser nicht ärgern.

 

 

Nach meiner Zeit in Hobart ging es mit einer Tour weiter, die mich zusammen mit ca. 15 anderen Teilnehmern durch den westlichen Teil der Insel führte, der sich durch viel Natur und Nationalparks auszeichnet. Leider war uns das Wetter nicht so gut gesonnen und die meiste Zeit der Tour war es einfach nur nass. Bei dem Programmpunkt "dreistündige Wanderung durch den Regenwald" setzte ich dann nach der Ankündigung von Gewitterstürmen aus und machte stattdessen eine Bootsfahrt auf dem Gordon River mit Besuch der Anlagen der ehemaligen Strafkolonie auf Sarah Island und einem kleinen Rundgang im Regenwald. Neben einem Dach über dem Kopf bestand ein weiterer Vorzug dieser Fahrt in einem leckeren Mittagsbuffet.

 

Die Tour endete in Launceston, wo ich noch einen weiteren vollen Tag verbrachte, bevor es wieder nach Hobart und zurück auf die Hauptinsel ging.

 

 

Zu meiner größten Freude fand ich zwei ortskundige Reisegefährten für einen meiner Tage in Launceston und kam so in den Genuss einer kleinen privaten Führung durch die Region. Höhepunkt unseres Ausflugs war ein Besuch im Echidna & Platypus House, in welchem man die seltenen Schnabeltiere und Schnabeligel sehen konnte. Ich war absolut im Himmel! Am nächsten Tag gab es eine kleine Wanderung in der Nähe.

 

 

Wieder im "richtigen" Australien angekommen verbrachte ich nochmal zwei Tage in Melbourne, wo ich endlich verschiedene Museen besichtigte. Besonders begeistert war ich vom Melbourne Museum, welches in verschiedene sehr interessante Ausstellungen aufgegliedert war. Auch auf dem Queen Victoria Market geriet ich ins Schwärmen und musste mich sehr zusammenreißen, nicht mehr zu kaufen, als ich eigentlich tragen konnte. Doch ein paar frische Erdbeeren, eine Pomelo und eine kleine süße Ledertasche fanden ihren Weg in meinen Rucksack.

 

 

Am zweiten Tag fuhr ich, wieder mit einer Tour, aus der Stadt raus, zum Wilsons Promontory National Park. Anfangs etwas skeptisch, ob ich diese Ausgabe hätte machen sollen, wurde ich sofort bei der Ankunft im Park davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Die Tour wurde zur bisher besten Erfahrung in meiner Zeit in Australien! Es mutete wie eine Safari an, als uns in den ersten 30min. bei einem kurzen Spaziergang sowohl Kängurus als auch ein Wombat über den Weg liefen. Als wir zum Auto zurück sind, standen dort zwei Emus und schauten sich unser Tourgefährt etwas genauer an. Neben einer wundervollen Landschaft sahen wir bei einer Wanderung auf eine Bergspitze auch noch 6 weitere Wombats, zahllose Papageien, Wallabys, Eukalyptus und Grasbäme. Wir konnten unser Glück kaum fassen und kamen begeistert und absolut geschafft am Abend wieder in Melbourne an.

 

 

Schon am nächsten Morgen ging es dann weiter. Wieder mit einem Tourbus stand die Great Ocean Road auf dem Programm. Sie ist bestimmt sehr beeindruckend...wenn die Sonne scheint und es weniger nass und windig ist. Es wehte so stark, dass fast die Koalas aus den Bäumen fielen. Einen davon haben wir am Straßenrand gesehen - der wurde ganz schön durchgepustet. Etwas Gutes hatte dieses Unwetter: da im einzigen Dorf auf 100km überall der Strom ausgefallen war, außer im Dorfpub, gab es statt Fish & Chips ein etwas anspruchsvolleres Menü zum Mittag.

 

Am zweiten Tag beendete die Tour ihren Weg an der Küste und fuhr ins Inland zum Grampians National Park. Hier konnten wir wandern und in ein Aborigines Kulturzentrum gehen. Der Höhepunkt der Tour: Übernachten in einem Ort, in dem in jedem Vorgarten ein Känguru graste!

 

Nach einer weiteren Wanderung am nächsten Morgen fuhren wir dann, mit Zwischenstopp beim Pinken See, nach Adelaide, wo ich jetzt gerade sitze und diesen Bericht schreibe. Irgendwann muss man ja mal einen Gang runterschalten, oder?

 


 

Ich bin jetzt genauso gespannt wie ihr, wie es eigentlich weiter geht, denn ich weiß es auch noch nicht. Ich weiß nur: am 1.Juni geht mein Flieger und bringt mich Europa wieder ein kleines Stückchen näher!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Steffi (Dienstag, 15 Mai 2018 11:49)

    Sehr schöne Tierfotos, ich bin neidisch und würde auch gerne mal Känguruhs und Schnabeligel aus der Nähe sehen.... Aber ums Wetter beneide ich dich gerade nicht. Knips doch mal die Sonne an in Australien..... LG

  • #2

    Maria (Donnerstag, 25 Oktober 2018 02:20)

    Jetzt, wo unser Australienabenteuer immer näher rückt, muss ich doch auch endlich mal Deine Berichte darüber lesen. �
    Über den Wilsons Promontory National Park habe ich auch schon so viel Gutes gehört, spätestens jetzt kommt der auf "die Liste"!
    Und gleich am Anfang so viele tolle Tiere! Koalas! Schnabeligel! � Ich bin so neidisch und fange jetzt langsam an, mich doch darauf zu freuen, statt nur traurig zu sein, dass wir Neuseeland bald verlassen.