Affenhitze und frische Ananas

 

Phuket

 

 

 

Thailand begrüßte mich laut, nass und chaotisch. Nach meiner Ankunft in Phuket schlug ich mich erstmal alleine zum Hostel durch, weil Franzi erst am Abend ankommen sollte.

 

Das Land präsentierte sich anders als alles, was ich bisher auf meiner Reise gesehen hatte. Und hätte ich nicht müde und ziemlich eingequetscht neben meinem Rucksack gesessen, so wäre sicher schon auf der Busfahrt in die Stadt meine Kamera heiß gelaufen.

 

 

 

Apropros heiß...die Temperaturen belaufen sich locker auf 30°C im Schatten und die hohe Luftfeuchte macht alles nochmal ein bisschen wärmer. Und klebriger. Ich weiß tatsächlich nicht mehr, wann ich das letzte Mal nicht geklebt und dicke Schichten aus Sonnencreme und Insektenabwehrspray auf der Haut hatte. Aber man gewöhnt sich an alles.

 

 

 

Ich habe erstmal meinen Tag mit dem geistigen und schriftlichen Abschließen von meiner Zeit in Australien verbracht und dabei unglaublich viel leckeres und billiges Essen verschlungen. Nachdem Franzi den Weg zum Hostel gefunden hatte und wir unsere erste Nacht bei laufender Klimaanlage verschlafen hatten, stromerten wir in der Stadt herum und stellten fest, dass nicht jedes Land das Konzept einer Touristeninformation so gut verstanden hat, wie meine vorhergehenden Reiseziele.

 

Doch an privaten Tourbüros mangelte es nicht, und so fanden wir uns am Nachmittag auf einmal auf ein paar Squads wieder, mit denen wir zum weißen Marmorbuddha fuhren, der die Stadt von einem Hügel aus überblickte. Wir sahen unsere ersten wilden Affen, unseren ersten für die Touriindustrie versklavten Elefanten, einen Tempel und sehr sehr viele Menschen, die Tätigkeiten nachgingen, die für uns keinen Sinn zu machen schienen.

 

Der krönende Abshluss des Tages war ein Besuch auf dem Night Market. Es gab mehr zu sehen, als wir überhaupt aufnehmen konnten und mehr leckeres Essen, als in unsere Mägen gepasst hat.

 

 

Am nächsten Tag gab es eine Bootsfahrt, die uns zu kleinen Inseln in der Nähe brachte. Hier bekamen wir einen Vorgeschmack für die nächsten Tage, was es hieß, in der Regenzeit zu reisen.

 

Und als wir ins Hostel zurückkamen, stellten wir fest, dass wir ein Zimmer mit fließendem Wasser hatten. Fließend...aus der Klimaanlage...die ganze Wand runter...

 

Bei den Wassermassen, die da vom Himmel kamen, konnte man ihnen allerdings kaum einen Vorwurf machen, und als das Wasser früh am Morgen sogar aus dem Gang im 3. Stock gekehrt werden musste, konnte man nur noch staunen.

 

 

Den letzten Tag erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust und fanden viele kleine hübsche Ecken, die den sonst so chaotischen Ort fast schon liebenswert machten. Übrigens war Phuket auch der einzige Ort, an dem wir die Regenzeit so stark erlebten. Überall sonst war uns das Glück eigentlich immer hold und es kam höchstens mal ein kurzer Regenschauer vorbei, bevor die Sonne wieder auf uns niederbrannte.

 


 

Ko Phi Phi

 

 

 

Von Phuket aus ging's auf die wunderschöne Insel Ko Phi Phi, die uns mit paradiesischen Stränden und tollen Schnorchelgelegenheiten lockte. Außerdem ist die Insel Autofrei und ist gut zu Fuß zu erkunden, was es für uns zu einem perfekten Ziel gemacht hat.

 

 

 

Von Ko Phi Phi werde ich noch lange träumen...eine autofreie Insel, mit kristallklarem warmen blauen Wasser, Korallenfelder, an die man vom Strand aus ranlaufen kann, grüne Bäume, Schmetterlinge, leckere Früchte an jeder Ecke und Katzen, Katzen, Katzen!

 

 

 

Wir verbrachten unsere Zeit hier schnorchelnd, badend und essend, wobei wir auch mal den lohnenden Aufstieg zum Aussichtspunkt über die Insel auf uns nahmen und eine Massage im Salon unter unserer Unterkunft genossen. Aber lassen wir die Bilder für sich sprechen.

 


 

Krabi

 

 

 

An diesem Ort verbrachten wir eingentlich nur eine Nacht als Zwischenstopp, ließen es uns aber nicht nehmen, den lokalen Tempel zu erkunden und den Nachtmarkt zu genießen, auf dem wir uns spontan portraitieren ließen. Von Krabi aus ging's mit dem Zug weiter. Da wir arme Backpacker sind, saßen wir in der Holzklasse, eingequetscht zwischen der einheimischen Bevölkerung und Bündeln von Bohnen, Ästen, deren Zweck wir nicht kannten, die aber Armeen von Ameisen über meinen benachbarten Rucksack krabbeln ließen, und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die die Leute mitnahmen.

 


 

Prachuap Khiri Khan

 

 

 

Prachuap Khiri Khan ist eine touristisch noch recht unerschlossene Gegend fast genau in der Mitte zwischen Phuket und Bangkok. Es war angenehm, nicht hinter jeder Ecke von jemandem angesprochen zu werden, der einem etwas verkaufen wollte und einfach mal Thailand "im Original" zu genießen.

 

 

 

Teile der kleinen Stadt werden von Affen heimgesucht, die allerlei Unsinn anstellen und Dinge klauen. Hoch im Kurs stehen Wasserflaschen, die sie anscheinend mittlerweile auch problemlos öffnen können. Wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht, die Affenhochburg (im wahrsten Sinne des Wortes) zu erklimmen, für die uns jeder einen anderen Ratschlag mitgab und mit "The monkeys are crazy." seinen Bericht abschloss. Wir überstanden unseren Besuch unbeschadet, auch wenn wir uns zugegebenermaßen eine Bewaffnung besorgt haben, nachdem wir einem Franzosen am Eingang begegnet sind, der erzählte, dass er von einem Affen angegriffen worden war. Und sie waren wirklich überall! Orte, die als Aussichtspunkt und Ausruhplatz für die Personen errichtet worden waren, die den langen Weg die steile Treppe hoch auf sich nahmen, wurden von ganzen Familien bevölkert, die hier ihr Nickerchen hielten, sich gegenseitig lausten oder ihre Jungen aufzogen.

 

Teilweise hielten wir an und warteten eine Weile, bis in dem schmalen Durchgang so etwas wie eine Gasse entstanden war, bei der wir nicht Gefahr liefen, jemandem auf den Schwanz zu treten. Leider konnte ich von den Zuständen auf der Treppe keine Fotos machen, da ich sonst sicher um eine Kamera ärmer geworden wäre. Doch oben wurden wir mit einem netten kleinen Tempel und einem schönen Blick über die Stadt belohnt.

 

 

Der Höhepunkt unseres Aufenthalts war ein Tag mit einem einheimischen Guide, der uns all die schönen Ecken zeigen und vor allem auch rumfahren konnte. Sherry hatte sich zudem in den Kopf gesetzt, uns all die leckeren Dinge kosten zu lassen, an die sich Touristen sonst von alleine nicht ranwagen würden. Für den ersten Gegenstand unserer kulinarischen Expedition muss ich sagen...zu Recht. Wir durften Durian-Eiscreme kosten. Durianfrüchte sind ungefähr so groß wie eine Kokosnuss, grün, und besitzen große dornenartige Stachel. Sie besitzt einen sehr markanten Geruch irgendwo zwischen Moder und totem Tier und ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden ausdrücklich verboten! Auch die Meinung der einheimischen Bevölkerung gehen auseinander. Einige halten sie für eine Delikatesse, andere finden sie schrecklich. Unsere Eiscreme besaß 10% von der eigentlichen Intensität einer Durianfrucht, und ich zähle mich nach dieser Erfahrung eindeutig zur Seite der Durianfeinde. Doch zum Glück waren alle anderen Dinge, die wir probierten, ausgesprochen lecker.

 

 

 

Wir besuchten ein Militärgelände, auf dem ein beliebter Badestrand und ein Berg lagen, an dem Brillenlanguren lebten. Die Languren waren sehr zutraulich und konnten für 10 Baht mit etwas Mais gefüttert werden.

 

 

Außerdem wurden wir zu einem Tempel aus Tropenholz geführt, welcher über und über mit tollen Schnitzarbeiten bedeckt war.

 

 

 

Unser erstes eigentlich von uns geplantes Ziel war die Phraya Nakhon Cave, ein in einer Höhle gelegener Tempel, der nur durch eine kleine Wanderung /Klettertour zu erreichen ist. In der Hitze war es ganz schön anstrengend, hat sich aber definitiv gelohnt!

 

 

 

Dafür belohnten wir uns danach mit einer leckeren gekühlten Kokosnuss und außerdem noch einem Besuch auf einem Ananasfeld, auf dem wir uns ein paar Früchte aussuchen und einen Teil noch vor Ort verkosten konnten. Frischer geht's nicht! (Und leckrer auch nicht!)

 

 

An Kautschukplantagen und noch mehr Ananas vorbei ging es dann zum Kui Buri National Park, dem Ort, weshalb wir überhaupt erst nach Prachuap Khiri Khan gekommen sind. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 969 km² und ist die Heimat wilder Elefanten! Leider ist das in Thailand mittlerweile eine Seltenheit und hat uns unseren Vorsatz reichlich schwer gemacht, nur glückliche Elefanten zu sehen. Wir mieteten einen Guide und einen Jeep mit Fahrer und fuhren los ins Abenteuer!

 

 

 

Neben Elefanten sahen wir an diesem Tag noch zwei Nashornvögel, Webervogelnester, Gaure und Banteng-Rinder. Von den anderen Bewohnern des Parks, zu denen auch Tapire, Bären und Großkatzen zählen, bekamen wir (wahrscheinlich glücklicherweise) nichts zu sehen.

 

 

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Kommentare: 5
  • #1

    TUGI (Mittwoch, 18 Juli 2018 20:07)

    Jetzt habe ich beim schnellen Durchschauen gelesen, dass Durian nach Mordor riecht und es hat mich nicht so stutzig gemacht, wie es eigentlich sollte, haha.

    Die Bilder von der GoPro sind schön geworden, hast du da etwas retuschiert? Ich hatte sie irgendwie blauer in Erinnerung, aber vielleicht lag es am Tablet.

    Ananas <3

  • #2

    Felix (Freitag, 20 Juli 2018 20:07)

    Also.. Also... Das sind so viele Erlebnisse, dass ich gar nicht alles kommentieren kann!!
    Diese Gruppe liegender Buddhas sieht witzig aus... Und schön, dass man sie nicht umarmen darf xD
    Und deine Go pro macht echt geniale Bilder. Man ist gleich mitten drin^^
    Die Affen haben dann ja fast schon etwas vom Dschungelbuch.. da lobe ich mir unsere entspannten Affen von den heißen Quellen :)

  • #3

    steffi (Montag, 23 Juli 2018 09:41)

    Die Brillen-Languren sind sehr hübsch. Und Ko Phi Phi könnte mir wohl auch gefallen....

  • #4

    Jan (Freitag, 03 August 2018 05:22)

    Nachtmärkte, Affen, Schnorcheln und Elefanten. Da wäre ich gern dabei gewesen. Was für schöne Erlebnisse. ich freu mich jetzt schon auf unsere Zeit in Asien.

  • #5

    Maria (Donnerstag, 25 Oktober 2018 02:45)

    Haha, das muss ein ganz schöner Kulturschock gewesen sein nach den geordneten Verhältnissen in Neuseeland und Australien. Du hast das thailändische Chaos wirklich perfekt beschrieben - und all das, weshalb ich mich damals so in dieses Land und in das Reisen allgemein verliebt habe. Die buddhistischen Tempel und die Nachtmärkte gehören immer noch zu meinen Lieblingsorten in Südostasien. Und mit den Tieren hattest Du ja mal wieder richtig Glück! Richtig schöne Bilder. �